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Starte durch in FPV



Sich wie ein Vogel durch die Luft bewegen, die Welt von einer ganz anderen Perspektive sehen und dabei seine Fähigkeiten mit coolen Tricks, durch winzige Löcher, unter Beweis stellen, oder wie ein Pod-Racer aus Star Wars knapp über dem Boden an Hindernissen vorbei seine Kumpels abziehen. Diese Möglichkeiten bietet dir das FPV-Copter fliegen. Was aber, ist FPV und was bedeutet das denn überhaupt? Uns werden immer wieder die gleichen Fragen gestellt, wenn ein Spaziergänger oder Gassi-Geher uns so im Wäldchen trifft:


Was machst du da?

FPV steht für First Person View und wie beim bekannterem Begriff FPS oder First Person Shooter bei Videospielen bedeutet das eigentlich nur, dass die Steuerung anhand der Perspektive des Gerätes erfolgt. Dabei ist es eigentlich egal ob es sich um ein Modellauto oder -Flugzeug, Copter oder auch Rollator handelt. Copter bringen aber einige Vorteile, weshalb sie sich in diesem Bereich am Besten etabliert haben. Kleine Modellautos sind zwar lustig, aber stark limitiert in den Möglichkeiten und die Unebenheiten am Boden übertragen sich natürlich auch auf das empfangene Bild. Flugzeuge haben nicht so das Problem mit dem verwackeltem Bild, allerdings ist es auf Dauer etwas öde immer nur hoch oben den Himmel zu beobachten. Copter bieten die einmalige Mischung aus freier Bewegungsmöglichkeit im dreidimensionalen Raum (wie bei einem Flugzeug), sowie die Möglichkeit sehr genau und eng an Hindernissen vorbeifliegen zu können - ohne Sorge dabei haben zu müssen, dass dein Fluggerät bei einem Aufprall sich in teuren Elektroschrott verwandelt.


Sehr wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen Kamera-Drohnen, die ausdrücklich der Aufnahme von schönen stabilisierten Videos dienen und FPV gesteuerten Coptern, die dem Flugspaß dienen. Kamera-Drohnen werden primär durch Sicht vom Boden aus gesteuert und fliegen langsam. Sie haben außerdem alle möglichen Sensoren die dem Nutzer das Fliegen so weit es geht abnehmen, damit sie sich nicht groß anstrengen müssen den perfekten “Shot” zu ergattern.


Anders sind da Copter: Sie fliegen mit minimaler Flugstabilisierung und sind komplett Pilotengesteuert. Das heißt, dass du komplett für jede einzelne Bewegung des Copters in drei Dimensionen zuständig bist und das Ding dich auch nicht vorwarnt, wenn du gegen einen Baum, in den Boden, oder gegen deine Oma fliegst. Das hört sich anfangs vielleicht etwas angsteinflößend an, aber diese Aspekte ermöglichen es erst die Copter so leicht, schnell und stabil zu bauen und bieten dir zudem eine Freiheit die es sonst außerhalb von Videospielen nirgendwo gibt.


Wie schnell / weit / hoch / lang fliegt das?

FPV-Copter werden in der Regel von ihren Piloten selbst gebaut und daher sind diese Fragen immer etwas schwierig zu beantworten. Zudem kommt noch das Problem, dass es mittlerweile eine ganze Serie von verschiedenen Copter-Klassen gibt, die jeweils andere Ziele verfolgen, und daher natürlich ihren Anforderungen entsprechend andere Werte erreichen. Angefangen mit Coptern einer 65mm Propellerspannweite, die lediglich 28 Gram wiegen, bis zu “Long-Range” Coptern, mit einer Propellerspannweite von 7 Zoll und einem Gewicht von ca 400 Gram, jeweils ohne Akku. Bei Wettbewerben werden heutzutage in der Regel 5 Zoll Copter geflogen und können ca 150km/h erreichen. Sie haben eine wahnsinnige Beschleunigung und können viel höher und weiter fliegen, als du es darfst und auch solltest, aber da wollen wir dir nicht weiter rein reden. Die Flugzeiten bei einem typischen Racing-Copter bewegen sich je nach Flugstil bei ca. 6 Minuten, bis lediglich 90 Sekunden.


Ist das nicht gefährlich?

Copter mit einer Propellerspannweite ab 5 Zoll lassen sozusagen mit einem riesigen, durch die Luft fliegenden, Mixer beschreiben. Jeder Motor dreht mit guten 40 000 Umdrehungen pro Minute seine scharfen Klingen umher und davon vier gleichzeitig mit 100 Sachen in DEINE Fresse. Aber jedes Hobby birgt Risiken und es ist deine Aufgabe diese weitestgehend zu minimieren. Ein Fussballschuh ins Gesicht ist auch nicht gerade angenehm.


Natürlich wollen wir nicht das sich irgendein Lebewesen wegen Coptern verletzt, aber du trägst für dich alleine die Verantwortung! Zudem trägst auch DU alleine die Verantwortung keine anderen zu Verletzen oder in Gefahr zu bringen. Lass dich nicht von anderen Menschen zu Dummheiten überreden. Bist du selbst noch sehr jung, hol dir jemanden, dem du deine eigene Sicherheit anvertrauen kannst und lass dir helfen! Suche vor allem als Anfänger abgelegene Orte, bei denen du alle Zugänge im Blick hast und fliege nicht alleine.


Darf man das denn Überhaupt?!

Drohnen sind heutzutage ja in aller Munde und man hört immer wieder von irgendwelchen Idioten, die den öffentlichen Flugbetrieb einschränken oder anderweitig Leute in Gefahr bringen. Wie so oft, sind das einige wenige die eine ganze Gemeinschaft in einem schlechtem Licht dar stehen lassen, zu welcher leider auch die FPV Szene zählt.


Die diversen Kamera-Drohnen, welche es überall zu kaufen gibt, sind viel zu einfach in der Anschaffung. Da kauft sich der Bruno im Media Markt oder Conrad irgend eine Drohne, ließt sich nicht mal die Gebrauchsanleitung durch, geschweige denn die Gesetzgebung, und stellt sie einfach mal in eine belebte Gegend, wie z.B. den Englischen Garten, neben Sonnenanbetern, Alkoholleichen und Fußballgöttern auf und steigt auf… das riecht doch schon nach Ärger… Dann kommt noch hinzu, dass die Drohnen richtig gut funktionieren und dem Bruno die ganze Arbeit des Fliegens abnimmt, also denkt Bruno sich “ICH BIN EIN DROHNEN GOTT” und macht immer dümmere Sachen, bis Bruno-Drohnen-Gott festgenommen wird und in den Medien landet.


Natürlich möchten wir nicht die Gruppe der Kamera-Drohnen-Piloten anschwärzen, denn der Großteil von ihnen hat ja mehr als zwei Gehirnzellen und versteht, dass man nur, weil man etwas kann, es noch lange nicht tun sollte. Hält man sich an die Gesetze, ist dieses Hobby sicher und natürlich auch erlaubt. Wir von Bavarian MultiRotor fliegen bereits seit Jahren im Raum München und hatten noch nie Probleme, auch wenn besorgte Anwohner oder Spaziergänger die Polizei zu uns gerufen haben.


Ist das selbst gebaut oder kann man das so kaufen?

FPV-Copter als solche sind eigentlich erst seit etwa 5 Jahren möglich, also ist die Industrie als ganzes ziemlich jung. Daher hat die gesamte FPV-Szene einen starken “Do It Yourself” Einfluss und die meisten Leute, die in diesem Hobby herum lungern haben kein großes Interesse daran sich fertige Copter zu kaufen. Zudem kann man sehr leicht sagen, dass alle fertigen Copter bis 2019 ihr Geld nicht wert waren. Jetzt ist es möglich solide FPV-Copter fertig oder fast fertig zu kaufen, jedoch wirst du mit aller Wahrscheinlichkeit nicht darum herum kommen früher oder später einen Lötkolben zu zücken und dich über die verbauten Teile zu informieren. Bitte informiere dich aber vor allem in Foren darüber, welche Copter empfohlen werden… oder besser gesagt solltest du den Copter nehmen, über den am wenigsten gemeckert wird.


Wieviel Kostet das und geht sowas schnell kaputt?

Alles ist vergänglich. Dieses Sprichwort hat wohl in diesem Hobby größere Tragkraft, als in vielen anderen Hobbies. FPV-Copter werden aus Carbon, Aluminium, Stahl und Titan gebaut und halten extrem viel aus, aber nach dem hundertsten Kuss mit einem Baum oder Zement wird etwas kaputt gehen. Andererseits halten Copter viel mehr aus als Modellflugzeuge oder Helikopter. Ersatzteile sind außerdem im Vergleich zu anderen RC-Hobby Bereichen relativ günstig und es gibt viel weniger verschiedene Teile, die man nach kaufen muss. Was kostet nun der Einstieg in dieses Hobby? Musst du jetzt dein Erstgeborenes an die FPV-Götter versprechen um Einsteigen zu können. Leider braucht man zum Fliegen im FPV mehr als nur einen Copter. Neben diesem brauchst du natürlich auch eine Fernbedienung, Akkus, ein Ladegerät und eine Brille.


Als erstes möchten wir sagen, dass es sich hier keinesfalls um unsere absoluten Empfehlungen handelt und Selbstbastler werden hier auch noch nicht beachtet. Mit kleinen “TinyWhoop” Coptern geht es ab ca. €150-€200 schon los (inkl. Fernbedienung, Ladegerät u. Brille), mit denen du bereits richtig viel Spaß haben kannst. Das ist günstiger als jede Spielekonsole, oder 39 Döner und du tust deiner Mama einen riesigen Gefallen und bist an der frischen Luft. Hinzu kommt, dass schon ab der nächsten Klasse die meisten Teile leicht übernommen werden können und so die Copter mit deinem Können wachsen. Allgemein hast du für unter €700 schon eine Ausrüstung, mit der du bei jedem Wettbewerb bereits gut vorne mitmischen kannst.


  • BetaFPV 65 PRO2 2S Brushless Whoop RTF Set

  • HumQuad HX100 FPV Racer 2-4S Frsky

Kann das andere Leute bespannen?

Während es Theoretisch möglich wäre, ist es praktisch gesehen allerdings ziemlich unpraktikabel. Unsere Videobilder die auf der Brille dran kommen haben eine sehr geringe Auflösung. Generell kann man sich mit den Dingern nur tauben Menschen unbemerkt annähern.

Hier ist ein kleines Beispiel:


Es ist dennoch nicht unmöglich kleinere und leisere Copter zu bauen aber selbst hier ist es nur empfehlenswert sich von Menschen und Menschenansammlungen fern zu halten


Kann das mein Bier zu mir tragen?

Die typische Schubkraft eines FPV-Copters liegt weit über 6kg also wäre es theoretisch ein leichtes Bier herumzuschleppen, allerdings sind sie einfach nicht dafür gebaut. Das Ziel ist es möglichst leicht zu Bauen. Wenn dann das Gewicht einfach mal verdoppelt wird, fliegen sich die Copter sehr schwerfällig, ungenau und die sowieso schon sehr kurze Flugzeit verringert sich vielleicht sogar auf weit unter einer Minute. Es ist bei Coptern also wie bei zu engen Jeans, man kommt rein, aber gesund sieht anders aus.


Ist das schwer zu Lernen?

Die Antwort hängt von deiner Vorerfahrung ab. Komplett Unerfahrene werden länger brauchen, aber wenn du schon mal mit Modell- Flugzeugen oder Helikoptern geflogen bist wird es dir deutlich leichter fallen. Erfahrung in Konsolenspiele können auch helfen. In der Regel hat man die grunglegenden Mannöver in ein paar Monaten gelernt und kann den Copter kontrollieren. Danach kommt aber erst die Herausforderung durch Bäume und Tore.


Wieso machst du das?

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